Regionale Branchenprognose 2030

Deutschland nach Corona.

Wo lohnt es sich, nach der Überwindung der Corona-Krise zu investieren? Für welche Branchen sind welche Regionen in Deutschland besonders attraktiv?

#DeutschlandNachCorona

Auch wenn wir uns gegenwärtig noch Mitten in der Krise befinden: Deutschland wird im Laufe des Jahres 2021 einen kräftigen Aufschwung erleben. Für viele Unternehmen stehen dann neue Investitionsentscheidungen an. Wir schauen auf die Wachstumsaussichten bis 2030 – detailliert für alle 401 Kreise und kreisfreien Städte und 63 Branchen.

Dabei zeigt sich: Die geografischen Muster früherer Jahre gibt es nicht mehr. Stark wachsende Regionen finden sich überall in Deutschland; manche Branchen sind in bestimmten Regionen besonders leistungsstark, andere sind quer über das Land verteilt. Die passenden Fachkräfte zu finden ist in der einen Region einfacher, in der anderen schwieriger.

Wir helfen Ihnen dabei, attraktive Regionen für Ihre Branche zu finden und die Chancen zu nutzen, die Deutschland bietet.

„Deutschland wird 2021 auf einen soliden Wachstumskurs zurückkehren. Dabei sind die Chancen zwischen den Regionen und den Branchen sehr ungleich verteilt. Manche werden kräftig wachsen, andere sogar dauerhaft schrumpfen.“

Dr. Michael Böhmer, Prognos Chief Economist

Die Deutschlandkarte zeigt die prognostizierten Veränderungen in den 401 deutschen Kreisen und kreisfreien Städten von 2019 bis 2030. Die grün eingefärbten Kreise und kreisfreien Städte verzeichnen die höchsten, die rot eingefärbten die niedrigsten Wachstumsraten.

„Metropolen und mittelgroße Städte legen weiterhin zu, mitsamt ihres Umlands. Diese Ballungsräume ziehen auch in Zukunft Erwerbstätige an und können mit überproportionalem Wachstum rechnen. Gute Ausbildungsstätten und -angebote, wie eine attraktive Hochschule, sind ein Schlüssel zum Erfolg.“

Dr. Olaf Arndt, Bereichsleiter Standort und Region

Das Ost-West-Gefälle verringert sich punktuell – Wachstumsgewinner und -verlierer liegen häufig nah nebeneinander. Fünf der zehn wachstumsstärksten Kreise bis 2030 liegen in Ostdeutschland. In der Spitzengruppe sticht erneut Bayern hervor.

Ökonomisch leistungsfähige Regionen zeigen sich besonders resilient gegenüber der aktuellen Krise, das gilt auch für Kreise mit einem starken industriellen Kern. Die besten Zukunftsaussichten haben die Regionen, die demografisch robust sind und eine hohe Konzentration innovationsstarker Branchen aufweisen. Manche Gewinnerregionen der kommenden zehn Jahre sind von der aktuellen Krise durchaus massiv getroffen. Sie sind aber strukturell so gut aufgestellt, dass sie wieder einen schnellen und dynamischen Weg aus der Krise herausfinden.

Schwierigkeiten hingegen haben Kreise, in denen sich die Corona-Krise und strukturelle Probleme überlagern: alte Branchen, geringes Einkommen, alternde und schrumpfende Bevölkerung.

Weitere Ergebnisse unserer regionalen Branchenprognose 2030 finden Sie im Handelsblatt.

„Der Trend zum Home Office wird das Demografieproblem abgelegener Regionen nicht lösen. Fachkräfte und Unternehmen brauchen Communities und städtisches Flair. Für das Umland sind diese noch in Reichweite, auf dem Land fehlen sie.“

Dr. Olaf Arndt, Bereichsleiter Standort und Region

Die Macher der Branchenprognose Dr. Olaf Arndt & Dr. Michael Böhmer waren am 23.11.2020 zu Gast bei einer digitalen Handelsblatt-Veranstaltung zum Thema: #DeutschlandNachCorona – Wachstumsperspektiven der Regionen und Branchen bis 2030“.

FAQ

Die Lage in der Corona-Krise ändert sich täglich. Wie verlässlich ist eine Prognose in derart unsicheren Zeiten?

Wir müssen davon ausgehen, dass die wirtschaftliche Krise noch bis zum Frühjahr 2021 anhält. Das saisonale Muster der Pandemie, der bessere Umgang mit den Einschränkungen und die ermutigenden Nachrichten über bald verfügbare Impfstoffe – das alles lässt uns annehmen, dass sich die Wirtschaft im Laufe des Jahres 2021 kräftig und nachhaltig erholen wird. Wir sehen im Prognosezeitraum bis 2030 keine Anhaltspunkte dafür, dass es einen weiteren pandemiebedingten starken Einbruch geben wird.

Es ist schwer genug, Aussagen darüber zu treffen, was morgen passiert. Sie sehen sich das Übermorgen an. Wie geht das?

Eine langfristige Prognose ist nicht mit größeren Unsicherheiten behaftet als eine Prognose für die kommenden Monate. Nachdem wir die aktuelle Krise überwunden haben, kommen bis 2030 andere Einflussfaktoren zur Geltung, über die wir schon sehr viel wissen. So ist beispielsweise die demografische Entwicklung, die maßgeblich das Arbeitsangebot und damit die Produktionsmöglichkeiten bestimmt, klar vorgezeichnet.

Sie schreiben, Ihre Prognose unterliegt zum Teil Unsicherheiten. Wo liegt dann der Mehrwert? Was, wenn es anders kommt?

Gerade in unsicheren Zeiten ist es wichtig, nicht zu spekulieren, sondern zu zeigen, wie es wahrscheinlich kommen wird und welche Gründe es für die prognostizierte Entwicklung gibt. Mithilfe von Szenarien können wir dann weitere „Gedankenspiele“ anstellen. Was passiert, wenn uns die Pandemie noch viel länger in Atem hält, die chinesische Wirtschaft einbricht oder die deutsche Automobilindustrie den Wandel nicht schafft? So helfen wir Ihnen, sich auf verschiedene mögliche Zukünfte vorzubereiten.

Auf welchen Indikatoren basiert die Prognose?

Die Prognose der regionalen wirtschaftlichen Entwicklung basiert auf einer Schätzung der Entwicklung der regionalen Nachfrage (privater und öffentlicher Konsum, Bau- und Ausrüstungsinvestitionen, Exporte). Hier fließt u. a. auch die Entwicklung der Bevölkerung (nach Altersjahren) und der Haushalte in den Kreisen und kreisfreien Städten mit ein, welche z. B. die Entwicklung des privaten Konsums beeinflussen. Weiterhin werden regionsspezifische Entwicklungen aus der Vergangenheit (ex-post Kreisentwicklung) als auch zukünftige strukturelle Entwicklungen der Branchen auf Bundesebene in der Prognose berücksichtigt. Im Resultat werden abschließend die Bruttowertschöpfung und die Erwerbstätigen nach 63 Produktionsbereichen für die Kreise und kreisfreien Städte ausgewiesen.

Wie aktuell sind die verwendeten Daten?

Unsere Prognose bildet den letztverfügbaren Datenstand im November 2020 ab. Berücksichtigt sind insbesondere die Schätzungen für das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland für das dritte Quartal 2020, aktuelle branchenspezifische Konjunkturindikatoren sowie Abschätzungen der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie, die sich seit Oktober 2020 wieder verschärft hat.

Gibt es durch Corona eine dauerhafte Wachstumslücke oder sind andere Faktoren für das Wachstum bis 2030 maßgeblich?

Gemäß unserer Prognose wird die deutsche Wirtschaft bis Mitte 2023 brauchen, um das Vorkrisenniveau von 2019 wieder zu erreichen. Diese „fehlenden“ Jahre des Wachstums werden wir bis 2030 nicht aufholen können. Nach der Überwindung der Krise bestimmen jedoch andere Faktoren das Wachstum. Insbesondere der demografische Wandel, der ab 2025 voll zum Tragen kommen wird, trübt unsere langfristigen Wachstumsaussichten.

Wie unterscheidet die Prognose „Deutschland nach Corona“ vom Prognos Zukunftsatlas?

Der Handelsblatt Zukunftsatlas, der seit 2004 alle drei Jahre im Handelsblatt erschien, ermittelt die Zukunftschancen der Kreise und kreisfreien Städte und beantwortet somit, wie eine Region heute (also nach Auswertung der jüngsten verfügbaren Statistik) für kommende Herausforderungen aufgestellt ist. Das bedeutet: Der Zukunftsatlas ist ein „Schnappschuss“, der den aktuellen Zustand, die Chancen und die Herausforderungen einer Region zeigt. Ermittelt wird dies anhand 29 makro- und sozioökonomischen Indikatoren – von Arbeitsplatzdichte über Gründungsintensität bis Schulabbrecherquote. Zuletzt erschien der Zukunftsatlas 2019.
Die Prognose „Deutschland nach Corona – regionale Branchenprognose 2030“ ist eine Wirtschaftsprognose. Sie blickt in die Zukunft und basiert auf einer Schätzung der Entwicklung der regionalen Nachfrage, in die u. a. auch Bevölkerung nach Altersjahren und andere regionsspezifische Faktoren einfließt (siehe auch Frage „Auf welchen Indikatoren basiert die Prognose?“). Anders als beim Zukunftsatlas wird das Ergebnis nicht als Ranking dargestellt, sondern die Regionen sind in 5 Gruppen klassifiziert.

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